Biutiful

Regisseur: Alejandro González Iñárritu

Produktion: Mexiko/Spanien, 2010

Genre: Sozialdrama

Länge: 141 min.

„Biutiful“ (ja, der Film schreibt sich wirklich so, der Grund wird in einer Szene verraten) handelt von dem Mann Uxbal (Javier Bardem), der aus dem Gleichgewicht gerät: Seine Frau Marambra (Maricel Álvarez) hat psychische Probleme, weswegen er das alleinige Sorgerecht für seine zwei Kinder Ana (Hanaa Bouchaib) und Mateo (Guillermo Estrella) trägt. Ausgerechnet da wird ihm diagnostiziert, dass er Krebs und nicht mehr lange zu leben hat. Marambra erweist sich als ungeeignet für die Kindeserziehung, und Uxbal weiß nicht, wie es nach seinem Tod mit seinen Kindern weitergehen soll.

Erstmals wurde der Film 2010 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes präsentiert. Beim spanischen Filmpreis Goya wurde Bardem, der dem internationalen Publikum z.B. als Bösewicht aus „No Country For Old Men“ bekannt ist, als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bei den Oscars 2011 wurde „Beautiful“ als Bester fremdsprachiger Film und Bardem als Bester Hauptdarsteller nominiert. Damit war er der erste Schauspieler aus einem spanischsprachigen Film, der in dieser Kategorie nominiert wurde.

Erhältlich bei Amazon als DVD oder im Falle einer Mitgliedschaft bei Prime Video als Stream: in der deutschen Synchronisation oder bei Amazon MUBI im Original mit deutschen Untertiteln.

La isla mínima (reseña)

Nos situa en un pueblo en las marismas del Guadalquivir en la España de finales de los setenta. Una España recién liberada de la dictadura

Con una dirección bastante exquisita, y con dos protagonistas contundentes de perfil real y claro Alberto Rodríguez nos muestra la investigación de dos policías madrileños en la desaparición de dos hermanas.

Rodada en un marco nítido con unos paisajes intactos y  con una cámara puesta en lo alto que nos muestra a vista de pájaro, „a vista de Dios“ los escenarios del crimen. Una cámara verdaderamente abierta, que nos cambia la perspectiva y nos aleja del escenario cercano e invasivo para que apreciemos la totalidad.

Y no es sólo el morbo de la desaparición de las dos hermanas lo que nos mantiene frente a la pantalla, la película va creciendo y va mostrando su valía.

La desazón de un pueblo enterrado y vigilado por el Guadalquivir, por las marismas del Guadalquivir. El espectador tiene la sensación de tener ante sí un agua estancada, un agua peligrosa en calma como los personajes de la película. Las mujeres del pueblo; esas madres, tías, abuelas, la arrendadora;  todas desgastadas. En una edad a la que no llegan los hombres. El pelo desgastado, la piel seca, mate. Las guardianas de la sequedad y el olvido abocadas a la nada. Parece que soportaran un gran peso, un peso inamovible.

El mal se refleja en diferentes personajes y dentro de la realidad de buscar a un culpable se crea un mosaico del mal que engrandece la película.

Una fotografía delicada, nítida, espacios naturales intactos hasta deslumbrantes, la naturaleza mostrándose sin rubor con una belleza incontenible. Personajes claros y oscuros. Una sombra del pasado. Una trama que se resuelve. Un final que nunca pudo ser feliz.

Aconsejable.

La isla mínima

Titel (dt.): Mörderland – La Isla Mínima

Regisseur: Alberto Rodríguez

Produktion: Spanien, 2014

Genre: Krimi

Länge: 105 min.

„Mörderland – La Isla Mínima“ spielt im Sommer 1980 in Spanien. Die jahrzehntelange Diktatur ist vorbei, doch die Gesellschaft muss sich erstmal wieder erholen. Und dann treibt im abgelegensten Sumpfland Andalusiens auch noch ein Mörder sein Unwesen. Zwei Ermittler werden aus Madrid in die einzigartige Landschaft geschickt, um ihn zu finden. Die Suche erweist sich als schwer: Klare Beweise sind spärlich, die Bewohner sehr diskret. Und auch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an den Fall stehen den Ermittlern im Weg.

Der düstere Film räumte bei den spanischen Goya-Filmpreisen ab: Zehn Trophäen (u.a. Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Beste Kamera), weitere siebenmal wurde er nominiert.

Erhältlich bei Amazon als DVD oder im Falle einer Mitgliedschaft bei Prime Video als Stream in der deutschen Synchronisation.

La isla mínima (Filmkritik)

Manchmal sind die Guten auch ein bisschen böse. Besonders im Krimi findet dieses Prinzip häufig Anwendung, wenn Ermittler – oft labil und alkoholsüchtig – an ihrem Fall zu zerbrechen drohen. Das ist auch in „Mörderland – La isla mínima“ der Fall. Zwei jugendliche Schwestern werden tot aufgefunden, die Detektive Pedro Suárez (Raúl Arévalo) und Juan Robles (Javier Gutiérrez) werden aus Madrid ins Sumpfland Andalusiens geschickt, um den Fall aufzuklären. Doch das ist nicht so einfach. Die befragten Personen erweisen sich nicht gerade als Plaudertaschen – im Sommer 1980, kurz nach der Franco-Diktatur, ist man nach wie vor skeptisch gegenüber Beamten.

Während Pedro die Grausamkeit des Mörders verunsichert, wirkt der dem Alkohol nicht abgeneigte Juan merkwürdig abgebrüht. Bekommt er nicht die Aussage, die er sich wünscht, haut er schon einmal kräftig drauf – verbal und körperlich. Der vermeintliche Held erweist sich als ähnlich psychopathisch wie der Mörder.

Wie auch immer: Pedro und Juan – beide mit Schnauzbarten aus den schönsten 80er-Klischees – müssen sich trotz ihrer Unterschiedlichkeiten zusammenraufen und kleine Hinweise zu einem ganzen Bild zusammenfügen. Dabei könnte ihnen der Journalist (Manolo Solo), der am Tatort erscheint, eine Hilfe sein.

Die Geschichte dieses Krimis wird untermalt von einer kalten, düsteren Stimmung: regnerisches Wetter, düstere Räume, nervöse Charaktere. Der Film ist konzentriert auf seine Handlung, wilde Actionszenen und große Spannungsmomente bleiben weitgehend außen vor. Dafür gibt es schöne Aufnahmen des „Mörderlandes“ aus der Vogelperspektive.

So braucht der Film seine Zeit, um aufzutauen. Das vielschichtige Ermittlerduo sticht heraus, einige Nebenfiguren tauchen auf, die meisten davon bleiben aber unwesentlich. Am Ende wird es aber nochmal emotional – zumindest so, wie die Hauptfiguren es zulassen.

El laberinto del fauno (reseña)

Seré breve. Guillermo del Toro. Cineasta mexicano.

Creo leer entre lineas que Guillermo del Toro quiere hacer algo nuevo, algo muy nuevo. Su cine no es solo cine fantástico, no es un cine de terror como he leído en algún artículo, creo entrever la intención de llevarnos a un lugar imaginario donde estaremos a salvo de todo mal. No es únicamente una solución a una realidad insoportable, sino un mundo verdadero paralelo donde los valores están intactos. Donde el bien y el mal no se mezclan.

Guillermo del Toro nos quiere mostrar un nuevo orden paralelo a una realidad en este caso de bandos enfrentados tras el final de una guerra. Una realidad de miras cortas, una realidad peligrosa que tiene constantemente la muerte muy cerca, donde la deslealtad, la falta de humanidad y el odio están a la orden del día.

El intento de España de volverse a organizar. Un intento que tiene la lastra de todo lo vivido contrarrestando con el mundo imaginario de Guillermo del Toro; un mundo desconocido, cruel y precioso que alberga unos valores nítidos y absolutos.

Una película que es el eslabón de una cadena en una carrera cinematográfica con una misma constante.

¡Qué esta película no caiga en el olvido!

El laberinto del fauno

Titel (dt.): Pans Labyrinth

Regisseur: Guillermo del Toro

Produktion: Spanien/Mexiko, 2006

Genre: Fantasy

Länge: 119 min.

„El laberinto del fauno“ ist ein Film des Mexikaners Guillermo del Toro, der u.a. bei „Hellboy“ Regie geführt hat und bei der Hobbit-Trilogie für das Drehbuch mitverantwortlich war. In diesem Monat erscheint sein neuer Film „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ in den Kinos.

„El laberinto del fauno“ spielt im Jahr 1944 in Spanien, als das faschistische Franco-Regime frisch an die Macht gekommen ist. Er handelt von der zwölfjährigen Ofelia (Ivana Baquero), die aus der kriegerischen Wirklichkeit in eine Fantasiewelt flüchtet. Dabei trifft sie das Wesen Pan, das ihr drei Aufgaben stellt. Wenn sie diese erfüllt, wird sie vom sterblichen Mädchen zur unsterblichen Prinzessin.

Der Film wird aufgrund seiner Verquickung von grausamen Realszenen und mystischen Fantasieszenen oft als modernes Märchen oder Märchen für Erwachsene bezeichnet. Er räumte bei den spanischen Goya-Filmpreisen ab und gewann bei den Oscars in drei Kategorien (Kamera, Szenenbild, Make-up).

Erhältlich bei Amazon als DVD oder im Falle einer Mitgliedschaft bei Prime Video als Stream, jeweils auf Spanisch und Deutsch mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln.

El laberinto del fauno (Filmkritik)

Wer als Kind schon gerne Märchen gehört hat, könnte sich für „El laberinto del fauno“ begeistern. Viele märchenhafte Wesen kommen darin vor: die Prinzessin, die ihre Unsterblichkeit zurückerobern muss, kleine insektenartige Elfen, ein der Völlerei huldigender Frosch, ein augenloses kinderfressendes Monster und der Pan (in der griechischen Mythologie der Gott des Waldes und der Natur).

Diese Fantasiewelt verbindet Guillermo del Toro in seinem Film mit einer Realwelt, wie sie grausamer nicht sein könnte. Der spanische Bürgerkrieg ist vorbei, die Faschisten haben die Macht übernommen. Ofelia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter (Ariadna Gil) in eine ländliche Gegend Nordspaniens. Dort führt Ofelias Stiefvater Vidal (Sergi López), ein hochrangiger Offizier der Faschisten, ein grausames Regime.

Geleitet von einer Elfe entflieht Ofelia der Wirklichkeit: Sie steigt hinab in ein unterirdisches Labyrinth, wo sie dem Pan (Doug Jones) begegnet. Dieser offenbart ihr, dass sie einmal eine Prinzessin war. Wenn sie drei Aufgaben erfüllt, kann sie wieder zur Prinzessin und damit unsterblich werden. Unterdessen spitzt sich der Krieg von Vidals Truppe gegen die widerständlerischen Partisanen zu.

Der Aufbau des Films entspricht einer typischen Heldenreise: Die junge Protagonistin muss ihre Ängste überwinden und schwierige Aufgaben erfüllen, um wieder das zu werden, was sie einmal war. Wie eine Märchenfigur muss sie konsequent alle Widerstände überwinden.

Hier jedoch wird im Gegensatz zu üblichen Märchenbüchern die Gewalt drastisch dargestellt: Gerade Ofelias skrupelloser Stiefvater Vidal foltert oder tötet skrupellos jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Und auch in Ofelias Parallelwelt warten schaurige Gefahren. Die Lage eskaliert. Das Ende lässt dann zwei Interpretationen zu.

Ganz leichte Kost ist der zwischen Krieg, Gewalt und träumerischer Fantasie wechselnde Film nicht. Die eindringlichen Schauspielerleistungen, insbesondere die von Sergi López als erbarmungsloser Offizier eines auf Authorität beruhenden Systems, tragen ihr Übriges bei. Wer gerne mal der Realität entflieht, findet sich sicher in Ofelia wieder. Mit ihrem couragierten Handeln vermittelt sie die Grundbotschaft des Films: Die Fantasie kann Berge versetzen, wenn man wirklich daran glaubt.

Relatos salvajes (Filmkritik)

Der Titel „Relatos salvajes“ („Wilde Geschichten“) ist für diesen Film in jeder der sechs Episoden selbsterklärend. Vermeintliche Normalos werden hier völlig aus der Bahn gebracht. Auslöser dafür sind die ärgerlichen bis deprimierenden Geschehnisse, die das Leben so bereithält: übertriebene Parkgebühren, ein tragischer Autounfall oder ein Seitensprung des Ehepartners.

Episode 1 – „Pasternak“: Ein depressiver Mann beschließt, alle Menschen, die ihn zuvor schikaniert haben, auf einmal umzubringen.

Episode 2 – „Las Ratas“: Eine Köchin möchte Gerechtigkeit schaffen, indem sie einem Mann, der ihre Kellnerin ins Unglück gestürzt hat, Gift ins Essen mischt.

Episode 3 – „El más fuerte“: Zwei Autofahrer geraten in ein Gefecht, das auf der Straße beginnt und sich an einer Brücke zu einem Kampf um Leben und Tod entwickelt.

Episode 4 – „Bombita“: Ein Familienvater wird konfrontiert mit der Unmenschlichkeit der Bürokratie, die ihn in einer Kettenreaktion sowohl seine glückliche Familiensituation als auch seinen scheinbar sicheren Arbeitsplatz kostet – und rächt sich.

Episode 5 – „La Propuesta“: Ein reicher Geschäftsmann muss erfahren, dass sein Sohn eine schwangere Frau überfahren hat. Um die Zukunft des Sohnes zu sichern, soll ein Hausangestellter behaupten, dass er die Tat begangen hat. So eine Lüge aufrechtzuerhalten kostet aber viel Geld.

Episode 6 – „Hasta que la muerte nos separe“: Eigentlich sollte es der schönste Tag ihres Lebens werden, doch auf der Hochzeitsfeier erfährt die Braut, dass ihr Bräutigam sie betrogen hat, und zelebriert auf der Feier ihre Rache.

„Relatos salvajes“ zelebriert das Wildwerden seiner Protagonisten: Gerade waren sie noch Durchschnittsmenschen, plötzlich aber werden sie durch Frustration, Ungerechtigkeitsgefühl und Rachgier zu Triebtätern. Der Grat zwischen Normalo und Psychopath ist hier schmal. Die Protagonisten sind nur scheinbar sorglos und zufrieden, in Wirklichkeit aber brodelt in ihnen ein Vulkan, der von einem Moment auf den anderen ausbrechen kann.

Der Film erhebt keinen Zeigefinger und ergreift nicht Partei. Die wild gewordenen Hauptprotagonisten werden nicht als kranke Bestien dargestellt, sondern als Menschen, die im Kontext demütigender Situationen ihre animalische Seite zeigen.

Der bis an die Grenze getriebene schwarze Humor des Films gefällt sicher nicht jedem. Wer humorerprobt ist, kann mit diesen technisch professionell gedrehten und leidenschaftlich gespielten Erzählungen des modernen argentinischen Kinos aber einen unterhaltsamen Filmabend verbringen.

Relatos salvajes

Titel (dt.): Wild Tales – Jeder dreht mal durch!

Regisseur: Damián Szifron

Produktion: Argentinien/Spanien, 2014

Genre: Episodenfilm/Komödie

Länge: 118 min.

„Relatos salvajes“ widmet sich dem Wahnsinn des Alltags. In sechs Episoden sieht man scheinbar normale Menschen, die in sechs scheinbar normalen Situationen ausflippen: im Flugzeug, im Restaurant, auf der Straße, in der Parkgebühreneinzugszentrale, im eigenen Zuhause und auf einer Hochzeit.

Der argentinische Film wurde auf dem Filmfestival in Cannes gefeiert, hat zahlreiche Auszeichnungen in Spanien und Lateinamerika gewonnen und wurde als bester argentinischer Film für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.

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Relatos salvajes (reseña)

Me pongo a mí misma en un aprieto al escribir la crítica de esta película. En principio me cuesta apostar por ella.

Son 6 historias, independientes, sin conexión alguna. El único nexo es la violencia desmesurada a la que llegan sus protagonistas. Las historias; sencillas, sin gran profundidad, incluso se las podría tildar de simplonas. La violencia como punto de inflexión al que recurren sus  protagonistas para resolver su historia y cambiar el rumbo que les ha tocado vivir.

Cuando veo a R. Darín con su tarta camino a su casa no puedo evitar pensar en otra tarta, una tarta que se quedó sin recoger en una película con el mismo patrón; diferentes historias que desembocan en una cruda violencia. Short Cuts (cine independiente americano 1993, Robert Altman) e intuitívamente las comparo dándome cuenta además del abismo sustancial entre ellas, de la violencia inmediata a la que el director Damián Szifron nos expone en Relatos Salvajes, violencia inmediata y a la vez esperada. En Short Cuts los protagonistas pasan por una tensión palpable donde la violencia es la única solución a esa frustración ya más que saturada. El espectador admite la violencia. En Relatos Salvajes todas las reacciones están a flor de piel, transcurren en el momento, la pantalla se convierte en un estallido, en un huracán. Algo salvaje se apodera de las reacciones de los protagonistas. La violencia estalla por los aires. La violencia como solución de vida en historias algo banales.

Cierto momento con música que nos recuerda a Kusturica en la boda en una escena de alegría de carnaval, la buenísima interpretación de Erica Rivas como novia encolerizada, la escena  de reconciliación de los novios en la que el director nos enseña que el mundo de los sentimientos se rige por leyes ajenas a nosotros,  un  R. Darín cotidiano, cercano y poco más es lo que yo destacaría de esta película vitoreada por la crítica.