Biutiful (Filmkritik)

Ja, der Titel „Biutiful“ ist schlechtes Englisch. Aber nicht vom Regisseur. Der eigentliche Urheber ist der Hauptcharakter des Films, Uxbal. So diktiert er das Wort seiner Tochter Ana, „wie man es spricht“. So schlimm sein Englisch ist, so schlimm ist auch sein Schicksal in dem Film. Was im Leben alles schief gehen kann, geht schief.

Faktor 1 – Die Arbeit: Uxbal, ansässig in Barcelona, hat angeblich magische Fähigkeiten als Seher, der mit den Toten spricht. Allerdings muss er sich etwas dazuverdienen mit schmutzigen Geschäften. Er organisiert eine Bande von afrikanischen Straßenverkäufern, die von chinesischen Schwarzarbeitern hergestellte Plagiate verkauft. Doch einiges läuft schief.

Faktor 2 – Das Privatleben: Uxbal ist als Vollwaise aufgewachsen. Von seiner Frau Marambra ist er getrennt, sie ist manisch-depressiv, alkoholsüchtig und hat Sex mit seinem Bruder. Seine Kinder muss er allein erziehen. Marambra stellt aber Ansprüche auf die Kinder, die sie nicht erfüllen kann. Und dann muss Uxbal sich noch mit Faktor 3 auseinandersetzen.

Faktor 3 – Die Angst vor dem Tod: Uxbal bekommt die Diagnose, dass er Krebs hat. Ihm bleiben noch maximal ein paar Monate zum Leben. Er fürchtet sich vor dem Nichts, fragt sich, was mit seinen Kindern nach seinem Tod passieren wird. Affektiv, finanziell. Und er muss seinen Kindern beibringen, dass sie bald auch Waisen sein werden…

„Biutiful“ zeigt den sonst so schillernden Touristenort Barcelona von seiner anderen Seite. Düstere Bilder begleiten den Film nicht nur bei den Innenaufnahmen in den kargen Wohnungen, sondern auch bei den Außenansichten auf die eigentlich so prunkvolle Stadt.

Man sieht Menschen, die von Existenzängsten bedroht sind: Arbeiter aus dem Ausland, die in ärmlichen und menschenverachtenden Verhältnissen leben und arbeiten. Uxbals Ex-Frau, die mit ihren Beinen nicht mehr auf dem Boden steht. Und Uxbal selbst, der, vor dem Sensenmann stehend, nicht weiß, wie er die Zukunft seiner Kinder sichern soll. Für alle geht es ums nackte Überleben.

Der Film ist schwerer Stoff. Wer ihn die fast zweieinhalb Stunden gesehen hat, mag etwas deprimiert sein. Unterhaltend ist er nicht. Die Stelle mit der falschen Orthografie ist wohl die einzige, an der der Zuschauer ein leichtes Schmunzeln bekommt. Doch er hinterlässt nachhaltig das Gefühl, dass es sich lohnt, bis zuletzt zu kämpfen.

Biutiful (reseña)

Biutiful de Alejandro González Iñárritu.

Una película mexicana rodada en Barcelona que nos muestra una vida marginal en una Barcelona desconocida. Se destaca  que  la ciudad carece del protagonismo que siempre lleva todo lo que se asocia con su nombre. En ese marco Alejandro González Iñárritu nos muestra una película con una esencia existencial fuerte, constante,  humana y real mezclando culturas con una facilidad innata.

Si la vida fuera una persona podría ser una mujer, una mujer fuerte, poderosa, con curvas; no excesivas pero con curvas que la hagan claramente mujer. Y esa mujer corre poderosa sin ninguna atadura y sin ningún destino.

En Biutiful la vida se ha quedado sin curvas, corre ya sin carne, sin ya estandarte, corre un esqueleto, un esqueleto alto, huesudo, un esqueleto ruidoso y esperpéntico. Así es Biutiful. Una vida que zozobra con muchos finales.

La ausencia de derrota en el papel de Uxbal (Javier Bardem) evita la caída en espiral de la película. Todo sigue una línea recta, al final de esa recta está la anunciada muerte.

Un padre y un hijo al principio y al final de la película en un escenario que Iñárritu visitará de nuevo en „El Renacido“ dándole a la película la forma de círculo, círculo cerrado en el tiempo.

Las piezas de Biutiful; una esperanza en forma de otra mujer,  una madre atrapada en su mente,  un hermano ausente de emociones, un sentimiento paternal  que domina las dos horas y veintiocho minutos, un presente real  y un „más alla“; maravilloso dominio latinoamericano con su magia soñadora y salvadora que mezcla el mundo de los vivos y de los muertos como si fuera un Dios más.

Un sentimiento clave que me producen algunas escenas… Misericordia. Esa característica otorgada a los Dioses y de la cual nosotros de vez en cuando nos apropiamos para empujar el curso imparable de la vida.

Biutiful es un espacio en el que cabe todo. También el espectador.

Una de mis favoritas.

Biutiful

Regisseur: Alejandro González Iñárritu

Produktion: Mexiko/Spanien, 2010

Genre: Sozialdrama

Länge: 141 min.

„Biutiful“ (ja, der Film schreibt sich wirklich so, der Grund wird in einer Szene verraten) handelt von dem Mann Uxbal (Javier Bardem), der aus dem Gleichgewicht gerät: Seine Frau Marambra (Maricel Álvarez) hat psychische Probleme, weswegen er das alleinige Sorgerecht für seine zwei Kinder Ana (Hanaa Bouchaib) und Mateo (Guillermo Estrella) trägt. Ausgerechnet da wird ihm diagnostiziert, dass er Krebs und nicht mehr lange zu leben hat. Marambra erweist sich als ungeeignet für die Kindeserziehung, und Uxbal weiß nicht, wie es nach seinem Tod mit seinen Kindern weitergehen soll.

Erstmals wurde der Film 2010 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes präsentiert. Beim spanischen Filmpreis Goya wurde Bardem, der dem internationalen Publikum z.B. als Bösewicht aus „No Country For Old Men“ bekannt ist, als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bei den Oscars 2011 wurde „Beautiful“ als Bester fremdsprachiger Film und Bardem als Bester Hauptdarsteller nominiert. Damit war er der erste Schauspieler aus einem spanischsprachigen Film, der in dieser Kategorie nominiert wurde.

Erhältlich bei Amazon als DVD oder im Falle einer Mitgliedschaft bei Prime Video als Stream: in der deutschen Synchronisation oder bei Amazon MUBI im Original mit deutschen Untertiteln.